Von den Langensteiner Höhlenwohnungen nach Klusberge zum Klusfelsen
Am 7. Mai 2023 trafen sich einundzwanzig Freunde und Mitglieder der Friedenskirche und fuhren in Fahrgemeinschaften nach Langenstein (bei Halberstadt) und besichtigten die Höhlenwohnungen. Diese sind ein einzigartiges Zeugnis früherer Wohnkulturen. Der Wohnraum war damals schon knapp. Zahlreiche Wohnhöhlen wurden erst von jungen Landarbeiterfamilien in den weichen Sandstein geschlagen.
Unter der Führung von Herrn Scholle erhielten wir einen interessanten und aufschlussreichen Einblick in das damalige Leben dort. So berichtete Herr Scholle, dass ein Stück Felswand ein Vermögen kostete. Die Aushöhlung begann erst nach einem 12-stündigen, harten Arbeitstag. Auch am Samstag wurden 10 Stunden gearbetet. Der Sonntag war heilig und es wurde nicht gearbeitet, sondern zur Kirche gegangen.
Die Arbeiten an den einzelnen Höhlenwohnungen dauerten ca. eineinhalb Jahre.
Von 1855- 1858 wurden die Wohnungen von den Landarbeitern errichtet.
Bis 1900 lebten dort noch Menschen.
Danach wurden sie noch als Vorratskeller oder Tierställe genutzt.
Mit unseren heutigen Wohnungen kann man diese natürlich nicht vergleichen.
Nach der Besichtigung der Höhlenwohnungen ging es mit dem Auto ein paar Kilometer weiter zu den Klusbergen.
Über einen wunderschönen Wanderweg kamen wir am Fünffingerfelsen, der Teufelskanzel, dem gläseren Mönch und zum Klusfelsen.
„Der Klusfelsen stellt den wohl eigentümlichsten Teil der Klusberge bei Halberstadt dar. Die Einflüsse des Menschen sind an diesem Sandsteinmassiv unübersehbar. Es gibt in der sehr zerklüfteten Felsformation diverse Hohlräume von teils enormer Größe. Diese künstlichen Höhlen sind in diesen Ausmaßen einmalig in ganz Deutschland. Die erste urkundliche Erwähnung der Höhlenräume ist auf das Jahr 1070 datiert. Damals gehörte das Areal zum Kloster auf dem Quedlinburger Münzberg. Dieses erteilte seinerzeit die Erlaubnis zur Einrichtung einer Einsiedelei im Klusfelsen. Einsiedler bezeichnete man im Mittelalter als „Klausner“, wovon sich schließlich der Name der Berge und des Felsens ableitete.“ Quelle: harzlife.de